2. Dezember 2015 bis 27. Februar 2016
Die Landschaft war in diesem Jahr das Schwerpunktthema unserer Ausstellungen. Es begann mit einer Ausstellung zur Stadtlandschaft, die Dr. Stephan Pauly, Intendant der Alten Oper Frankfurt, zusammengestellt hat und unter dem Titel »Road Atlas« eröffnete. »Die Idee der Landschaft« führte die Reihe fort und brachte eindrücklich zu Tage, dass Landschaftsmotive Seelenzustände und nicht etwa die Natur verbildlichen. Es geht ihnen um die Visualisierung von Vorstellungs- und Gefühlswelten.
Die Schau zeigte zudem, dass sich Kunst heute auf Kunst früherer Jahrhunderte bezieht, indem sie etwa Stimmungen aufgreift, die jeweilige Bildsprache übernimmt oder sich auch motivisch ihren Vor-Bildern nähert. Die darauf folgende Ausstellung »Déjà-vu in der Fotokunst« verschrieb sich genau diesem Phänomen und begann noch einmal mit den Ideallandschaften, in der die Künstler gerade ihre Vorgänger nicht nur aus dem Bereich der Malerei zitieren und paraphrasieren. Auf diese Weise versehen sie das Motiv mit neuen Bildvorstellungen und stellen es in zeitgenössische Kontexte.
Nichts könnte in diesem Zusammenhang konsequenter sein, als Axel Hütte eine Einzelausstellung zu widmen, der sich wie kaum ein anderer Fotokünstler der Landschaft verschrieben hat. Er tat dies zu einer Zeit, als das Landschaftsmotiv in der Fotografie als Genre noch verpönt war.
Axel Hütte gehört zu den ersten Künstlern, dessen Arbeiten für die Kunstsammlung der DZ BANK erworben wurden. Das Konvolut seiner Werke erweiterte sich über die Jahre und umfasst heute 81 Fotografien aus 25 Jahren Schaffenszeit. Die beiden jüngst erworbenen »Koyasan-1« und »Koyasan-2« entstanden dieses Jahr in Japan und wurden für diese Ausstellung zum ersten Mal produziert.
Man kann nicht nur sagen, dass sich Axel Hüttes Kunstwerke nahtlos in unsere Ausstellungsreihe 2015 einfügen, sondern auch, dass sich durch seine Werke in der Sammlung ein wunderbarer Einblick in Hüttes Gesamtwerk ergibt. Dabei gewährt er uns unverwechselbare ferne Blicke auf neun Länder und vier Kontinente: Brasilien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Portugal, die Schweiz und die USA. Er zeigt uns in seiner »Topografie« von Wolken verhangene Gebirgszüge, schwarze Bergformationen sowie toskanische Hügelpanoramen, bedeutungsträchtige Flussansichten oder auch nebelverhangene Regenwälder – stets menschenleer.
Prof. Klaus Honnef, Kurator und Autor, den wir auf Wunsch von Axel Hütte einluden, einen ausstellungsbegleitenden Text für diese Broschüre zu schreiben, und der uns immer wieder ein gern gesehener und gelesener Gast ist, wird im Folgenden die Bildauffassung des Künstlers, der seine Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie in der Fotoklasse von Bernd und Hilla Becher genoss, näher beschreiben.
Die Auswahl der Werke für die Ausstellung haben wir Axel Hütte selbst überlassen. Auch die Ausstellungskonzeption gestaltete sich in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler.