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Ihr Kunststiftung DZ BANK
In den Arbeiten von Raphael Hefti gelangt der Besucher selbst durch die spiegelnden Oberflächen der an die Wand gelehnten Tafeln ins Bild. Der Spiegel kommt einer fotografischen Mattscheibe gleich, auf der sich das Bild des Raumes, zu den Seiten klar abgegrenzt, verdichtet. Der Blick vertieft sich jedoch nicht in einen anderen Raum, sondern richtet sich zurück auf den Betrachter. Anders als im fotografischen Abzug, dessen Oberfläche ›durchschaut‹ wird und das Bild freigibt, bleiben Heftis Objekte körperlich präsent. Sie sind an die Wand gelehnt und werden so als Objekte im Raum wahrgenommen. Die Oberfläche taucht die Reflexion in verschiedene Farben.
Paradoxerweise nutzt Hefti, der in seiner vorwiegend bildhauerischen Arbeit mit industriellen Materialien experimentiert, hier Beschichtungen, die im Zusammenhang mit entspiegeltem Glas verwendet werden, wie es bei Bilderrahmen gebräuchlich ist. In einem Verfahren mehrfacher Beschichtung und Erhitzung erzielt er die verschiedenfarbig spiegelnden Oberflächen. Die Substanz, die gemeinhin genutzt wird, um die natürliche Spiegelung des Glases aufzuheben, als Sichtbarriere unsichtbar zu machen und ungestört auf das hinter dem Glas platzierte Exponat blicken zu können, erzielt in Heftis Anwendung den gegenteiligen Effekt. So schwanken die Werke zwischen Objekt- und Abbildhaftigkeit.
Die Vorgehensweise des Künstlers und der experimentelle Umgang mit chemischen Substanzen knüpfen an frühe Produktionsbedingungen der Fotografie an, in denen aus technisch-industriellen Vorgängen fotografische Produkte mit objekthaftem Charakter hervorgingen. So erinnern die spiegelnden Oberflächen an den silbrigen Glanz von Daguerreotypien. Hefti gelangt wie die frühen Pioniere durch industriell-technische Experimente, in denen er sich neben gezielter Materialkunde auch vom Zufall leiten lässt, zu seinen künstlerischen Ergebnissen.
Raphael Hefti wurde 1978 in Biel, Schweiz geboren. Er lebt und arbeitet in Zürich.