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Ihre Kunststiftung DZ BANK
Als wir Christiane Feser (* 1977, Würzburg, BRD) im Jahr 2013 einluden, ein Kunstwerk für den viel frequentierten Flurbereich im Erdgeschoss des Cityhaus 2 der DZ BANK Zentrale in Frankfurt am Main zu schaffen, war sie sofort Feuer und Flamme.
Das ›Referenzobjekt‹, auf das sie sich dabei bezieht, ist so einfach wie ungewöhnlich. Es sind die Linien, Flächen und Ecken der als funktional zu bezeichnenden weißen Wandflächen und gelochten Deckenprofile aus Metall, die es ihr angetan haben. Lichtschalter, Sprinkler und Rauchmelder sind weitere schnörkellose Elemente dieser ortspezifischen Wandarbeit.
Christiane Feser fotografiert mehrfach einzelne Elemente des Flurs. In ihrem Atelier zerschneidet sie die vergrößerten Tintenstrahldrucke und entfremdet die Details, die sie aufgenommen hat, noch weiter von ihrem ursprünglichen Kontext. Räumliche Begebenheiten werden so zu eigenständigen Flächen, Formen, Linien und Mustern. Der nun ansetzende Prozess des Collagierens durchläuft mehrere Phasen: Die Künstlerin arrangiert, faltet, legt übereinander; Zwischenstadien ihrer Arbeit werden immer wieder fotografiert und erneut hinzugefügt. Durch einen gezielten Lichteinfall im Atelier der Künstlerin kommen Rückkopplungsschleifen von Schatten hinzu und erzeugen somit neue Räumlichkeiten. Daraus entstehen Reliefs und Assemblagen und mit ihnen verschobene Perspektiven, die unsere Sehgewohnheiten herausfordern.
Im Fall des Flurs existieren die finalen Kompositionen nur kurz als dreidimensionale Modelle, bevor diese ein letztes Mal abfotografiert werden, um dann als Tapeten für insgesamt vier Wandflächen in Pigmentdrucke überführt zu werden. Die ursprünglich gebauten Reliefs hat die Künstlerin zerstört, bis auf eines, das am Anfang des Flurs zu sehen ist.
Im Ergebnis fällt es auf den schnellen Blick schwer, den Gang wiederzuerkennen: Es sind Referenzen von Verweisen von Arrangements, die auf der Wand durch ihre Vergrößerung zu neuen Konstruktionen werden, die den Raum in mehrfachen Perspektivverschiebungen zu erweitern scheinen.
Im Zuge von erforderlichen Umbaumaßnahmen wurde der »Referenzgang« 2024 von Christiane Feser erneuert. Die technischen Neuerungen der heutigen Drucktechniken führen nicht nur zu einer präziseren, schärferen Bildproduktion, sondern bieten auch konservatorische Verbesserungen. Während 2013 eine Schutzschicht manuell auf die Tapete aufgetragen werden musste, konnte bei der Neuproduktion eine gleichmäßige UV- und Stoßschutzschicht direkt mitgedruckt werden.
Christiane Feser wurde 1977 in Würzburg, Deutschland geboren. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
Sehen Sie sich hier ein kurzes Interview mit der Künstlerin an: