Jörg Sasse, 5127, 1995 / 2013

Jörg Sasse

Etagenprojekt

 

»Ich war damals eh auf der Suche nach neuem Material. Da dachte ich mir, das könnte ich nutzen.« – So die Selbstaussage Jörg Sasses zu dem Mitarbeiterkunstprojekt, das er 1994 für die DZ BANK Kunstsammlung entwickelt hat.

Schon Anfang der 1990er Jahre versucht sich Sasse an einem neuen Werkzyklus, den er später »Tableaus« nennen und der seine weitere künstlerische Arbeit maßgeblich prägen wird: Er beginnt im großen Stil Konvolute von Amateurfotografien aus privaten Nachlässen aufzukaufen, um diese vorgefundenen Bilder mit dem Computer zu bearbeiten. Mitten in diesem Prozess lädt ihn die DZ BANK Kunstsammlung dazu ein, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank ein Fotoprojekt zu verwirklichen.

Sasse wünscht sich von den Mitarbeitern, dass sie Schnappschüsse aus dem Urlaub mitbringen mögen. Zur Sichtung kommt Sasse in die Bank und nimmt ausgewählte Bilder mit. Im Atelier beginnt er, die mitgenommenen privaten Fotografien der Mitarbeiter digital zu bearbeiten. Entstanden sind dabei 17 Kunstwerke, an denen die neue Arbeitsweise Sasses besonders deutlich wird: körnige, auf Farben reduzierte und im Bildausschnitt veränderte Ansichten. Einige der bekanntesten Werke Sasses – wie etwa das gezeigte »8087« – sind aus diesem Mitarbeiterprojekt hervorgegangen.

Zahlencodes wie dieser als Titel sind typisch für Sasse; sie verweisen jedoch auf nichts Konkretes und sind wie Antworten auf allzu ungenau gestellte Fragen zu verstehen – so wie die Antwort des Supercomputers in dem Buch »Per Anhalter durch die Galaxis« auf die Frage nach dem Leben schlicht lautet: »42«. Anders als seine späteren großformatigen Werke (mit größtenteils den gleichen Motiven), sind die Bilder des Mitarbeiterkunstprojektes jedoch auf kleinformatigen Aluminiumplatten gefertigt. Magneten an der Rückseite ermöglichen den Mitarbeitern eine variable Präsentation der Motive auf den Metallwänden des Westend 1-Gebäudes. Durch das Verändern und Vergrößern der Bildausschnitte treten Details in den Vordergrund, denen zuvor kaum Beachtung geschenkt wurde. Mit diesem »Unbewussten des Apparates« spielt Sasse in dieser Werkgruppe.

 

Jörg Sasse, 1962 in Bad Salzuflen geboren, lebt und arbeitet in Bahnitz (Brandenburg), Düsseldorf und Berlin.

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