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Ihr Kunststiftung DZ BANK
»Wer fotografiert – erlebt mehr« lautete der Titel eines Beitrags über den amerikanischen Fotografen Will McBride in der Illustrierten »Quick« im Jahr 1962. Tatsächlich bedeutete für ihn der Blick durch die Kamera stets eine besonders intensive Auseinandersetzung mit seinem Umfeld: »Das Fotografieren ist für mich von Anfang an das Mittel gewesen, mit dem ich zu Erkenntnissen kam. Das Fotografieren zwingt mich dazu, mich mit den Menschen und Dingen auseinanderzusetzen. So lerne ich sie kennen«, schrieb der 1931 in Saint Louis (USA) geborene McBride einmal. Bereits während seines Studiums der Malerei hatte er begonnen zu fotografieren, wobei ihm die Fotobilder damals nur als Vorlage für seine Gemälde und Zeichnungen dienten. Erst als er 1953 als US-Soldat nach Deutschland kam, fand er zur Fotografie als eigenständigem Ausdrucksmedium und publizierte seine Bilder in zahlreichen Zeitschriften und Lifestyle-Magazinen, darunter »twen« und »Quick«, »Geo«, »Stern« oder »Life«.
Mit einer Auswahl an Schwarz-Weiß-Fotografien aus seiner Berliner Zeit seit den späten 1950er Jahren zeigen wir Aufnahmen, mit denen McBride uns eindrücklich das Leben in der geteilten Großstadt der Nachkriegszeit vor Augen führt. Er war fasziniert von der »Aufbruchsstimmung der Jugend« inmitten der Ruinen und Krater, die das Stadtbild noch immer prägten. Bilder von Partys und Feiern in seinem Freundeskreis, von Ritterkampf spielenden Jungs auf einem Schuttgelände und Kindern, die die Berliner Mauer hochzuklettern versuchen, um einen Blick »nach drüben« zu werfen, stehen Aufnahmen von Willy Brandt oder Szenen aus seinem privaten Leben gegenüber. Mit der Kamera in der Hand war Will McBride ein ständiger Beobachter, der uns in seinen Fotos unmittelbar, zuweilen auch ganz intim, von seinem persönlichen Alltag berichtet.
Will McBride wurde 1931 in Saint Louis in den USA geboren. Seit 1953 lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod im Jahr 2015 in Deutschland und Italien.