Marie-Jo Lafontaine, „Berauscht von Ewigkeit…“, 1999

Marie-Jo Lafontaine

Berauscht von Ewigkeit…

 

Zum Gesamtkunstwerk aus Wolken und Tönen ist das Foyer des DZ BANK Turms in Frankfurt am Main geworden. »Berauscht von Ewigkeit vergesse ich die Bedeutungslosigkeit der Welt« heißt die Videoskulptur mit Klang, die die belgische Künstlerin Marie-Jo Lafontaine für die Zentrale der DZ BANK geschaffen hat.

Dramatisch bewegte Wolkenbilder rückte Marie-Jo Lafontaine ins Zentrum ihrer multimedialen Installation. Diese werden auf eine Scheibe aus gebürstetem Aluminium im Stahlrahmen von 3,60 Metern Durchmesser projiziert. Ein pinkfarbener Lichtkranz, erzeugt durch rückwärtige Beleuchtung, umgibt das Objekt. Das titelgebende Zitat entstammt dem »Buch der Unruhe« des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa. Obwohl 350 Kilogramm schwer, schwebt die Skulptur leicht nach vorne geneigt vor der Stirnwand im Eingangsbereich. So entsteht für den Betrachter der Eindruck, unmittelbar unter einem faszinierenden Himmel zu stehen. Unterlegt von digitalen Klangwolken, die Michael Fahres komponierte, erfüllt das Kunstwerk den ganzen riesigen Raum. Im Einklang mit der Architektur strahlt das interaktive Audio-Video- Environment ästhetische Ruhe und Dynamik aus. Passanten verweilen in »Kamerafahrten durch Himmelswelten, Ausblicke gewissermaßen aus dieser Marmorhalle hinaus in eine Natur, von der wir manchmal träumen, die uns im Alltagsgeschäft aber höchstens durch das Sicherheitsglas einer Flugzeugkabine begegnet«, beschrieb der Medienwissenschaftler Hans-Peter Schwarz, Zürich, die optische Kraft des Werkes anlässlich der Vernissage in Frankfurt. Dazu höre man, so Schwarz, »eine Raummusik, die den Klang des realen Raumes aufgenommen hat und ihn mit Hilfe diverser Sampling-Techniken zu einer akustischen Brücke transzendiert.«

Einer Reise zu den Wolken gleicht die vierjährige Entstehungsgeschichte der Arbeit. Auf der Suche nach selten auftretenden Wolkenformation fuhr Marie-Jo Lafontaine mit einem Filmteam durch Europa. In ständigem Kontakt mit meteorlogischen Instituten in Brüssel, Hamburg und München richteten sich die Ziele nach Wetterprognosen und Sonnenständen. Die Aufnahmen stellten das Team mitunter hart auf die Probe. So mussten etwa in einer einsamen Landschaft in Irland 500 Meter Kabel ausgelegt werden, um die nächstgelegene Stromquelle anzusteuern.

Erste Videoinstallationen machte Marie-Jo Lafontaine bereits Anfang der 80er Jahre als Medienkünstlerin bekannt. 1987 trat sie mit einer spektakulären Arbeit auf der Dokumenta 8 hervor. 1992 erhielt sie eine Professur für Plastik und Multimedia an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Die 1950 in Antwerpen geborene, heute in Brüssel lebende Künstlerin wurde international vielfach ausgezeichnet. Die DZ BANK erwarb für ihre Kunstsammlung zeitgenössischer Fotografie bereits vor einigen Jahren das großformatige, vierteilige Werk »Augenblick des Überlebens ist der Augenblick der Macht«, das Marie-Jo Lafontaine 1989 realisierte.

 

Marie-Jo Lafontaine wurde 1945 in Antwerpen, Belgien geboren.

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