Angelika Platen, Jan Dibbets, Paris 2000, 2000

Künstlerporträts

Angelika Platen
Wilhelm W. Reinke

 

Als »Grande Dame der Künstlerporträts« wurde Angelika Platen einmal bezeichnet. Über 500 bildende Künstler hat sie seit 1968 fotografiert, meist als Schwarz-Weiß-Aufnahmen, immer mit einer analogen Fotokamera. Ihr Archiv fotografischer Bildnisse liest sich wie ein »Who’s who« der Kunstszene in den Sechzigern und Siebzigern, dazu kommen Fotos von Künstlern der Gegenwartskunst. Ihrem Anspruch folgend, den Porträtierten »ins Gesicht und in die Seele zu schauen«, fängt Platen mit der Kamera Momentaufnahmen der Künstler in unverstellter Gestik und Mimik ein – sitzend oder stehend, laufend, lachend oder nachdenklich schauend. Dabei findet sich nicht selten das künstlerische Werk der abgelichteten Person im Foto angedeutet. Jan Dibbets hat sie beispielsweise vor ein zentrales Motiv seiner Fotoarbeiten postiert – ein rundes Fenster. Michelangelo Pistoletto stellt sich als Figur in einem seiner Spiegelbilder in Pose, während Christian Boltanskis Gesicht von einer Glühbirne angestrahlt wird. So gelingt es Angelika Platen, wie Maren Keller bemerkt, »in einem einzigen Bild eine Ahnung von Künstler und Werk zugleich zu vermitteln«.

Auch der Fotograf Wilhelm W. Reinke widmet sich dem Künstlerporträt. Anfang der 1990er Jahre fotografiert er prominente Persönlichkeiten – Schauspieler, bildende Künstler und Musiker, Architekten, Fotografen und Regisseure. Begleitet von selbstgeführten Interviews mit den Porträtierten, vereint er die Schwarz-Weiß-Fotos in einem Bildband unter dem Titel »Das Auge des Künstlers«. Es ist ein im doppelten Sinne programmatischer Titel. Jenes »Auge des Künstlers« steht für den Fotografen selbst, der mit dem Blick durch die Kamera einen »Augenblick der Begegnung mit einem Menschen« festhält. Zugleich verweist der Titel auf die abgelichtete Person: »Das Wichtigste an meinen Porträts sind immer zwei Dinge«, erzählt Reinke, »einmal die Augen und die Hände. Und man schaut nicht auf die Augen, sondern in die Augen. Und insofern denke ich schon, dass meine Porträts auch etwas von dem Inneren des Menschen zeigen.« Tatsächlich vermittelt sich dem Betrachter in den Ablichtungen – jeweils ein Brustbildnis und ein ganzfiguriges Porträt – ein privates Bild von der Person, ganz ohne die »Maske« ihres professionellen Images.

 

Angelika Platen wurde 1942 in Heidelberg, Deutschland geboren. Sie lebt und arbeitet in Südfrankreich und Berlin.

Wilhelm W. Reinke wurde 1963 in Braunschweig, Deutschland geboren. Er lebt und arbeitet in Braunschweig und Berlin.

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