Förderstipendien

Die Kunststiftung DZ BANK vergibt alle zwei Jahre Förderstipendien an Künstlerinnen und Künstler aller Altersstufen, die sich mit fotografischen Techniken auseinandersetzen. Die Nominierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt über Vorschläge einer siebenköpfigen Jury aus Expertinnen und Experten, die mit jedem Jahrgang neu zusammengestellt wird.

Jeder der sieben Kunstexpertinnen und Kunstexperten kann bis zu zehn Künstlerinnen und Künstler vorschlagen. Diese werden dazu eingeladen, sich mit einer Projektidee zu bewerben. In einem Auswahlverfahren werden zwei Preisträgerinnen oder Preisträger benannt, die eine Fördersumme von je 15.000 € erhalten.

Im Anschluss wird das geförderte Projekt für die Sammlung der DZ BANK erworben. Darüber hinaus stellt die Jury eine Shortlist von drei weiteren Bewerberinnen und Bewerbern zusammen, von denen ausgewählte Kunstwerke erworben und in der Stipendiatenausstellung präsentiert werden.

Sven Johne entwickelt in seinen Werken ungewöhnliche Perspektiven auf Geschichte und Gesellschaft. Ein wiederkehrendes Thema ist die Zeit nach der Wende mit ihren tiefgreifenden Umbrüchen und sozialen Verwerfungen. Seine Foto- und Videoarbeiten kombiniert er mit Texten, die bemerkenswerte Geschichten zutage fördern. Dabei nutzt er eine literarische Mischform aus Dokument und Fiktion. So entstehen Erzählungen zwischen persönlicher Aneignung und historischer Reflexion. Mit dem Förderstipendium plant der Künstler eine Arbeit, deren Ausgangspunkt Ausgrabungen in Mecklenburg-Vorpommern sind, die Zeugnisse einer Schlacht freilegen: ein »bronzezeitliches Gemetzel«, bei dem vor ca. 3.300 Jahren schätzungsweise 1.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Sven Johne geht es dabei weniger um den archäologischen Forschungsstand als um die geborgenen Körper wie um die Menschen, die an den Ausgrabungen beteiligt sind. Welche Auswirkungen hat die historische Schlacht auf sie und auf uns angesichts aktueller Kriege und Gräuel? Sven Johne lebt und arbeitet in Berlin.

Kirsten Justesen zählt zur Avantgarde der dänischen Kunstszene der 1960er Jahre. Ausgehend von ihrem Studium klassischer Bildhauerei hat sie ein ebenso vielschichtiges wie medienübergreifendes Werk geschaffen. Es umfasst dreidimensionale Objekte, Installationen und Fotografie, die sie klug miteinander kombiniert. So werden performative und zeitbasierte Skulpturen, ihre »Actions for Camera«, zum fotografischen Bild. Im Zentrum steht der eigene Körper, den sie als Material, als Referenz- und Ausgangspunkt für ihre künstlerische Praxis nimmt. Aus einer dezidiert feministischen Perspektive heraus untersucht sie gesellschaftliche Konventionen, Rollenbilder und Stereotype und ist damit bis heute inspirierend für jüngere Generationen. Konzeptueller Ansatz und kritische Haltung verbinden sich hier beispielhaft miteinander. So ist auch die geplante Arbeit von Kirsten Justesen auf radikale Weise reduziert auf das Wesentliche: eine »Choreografie für Körper, Raum, Stuhl und Kamera«. Mehr braucht es mitunter nicht, um grundlegende Rahmenbedingungen zu untersuchen. Kirsten Justesen lebt und arbeitet in Kopenhagen.

Jury 2025/2026

Ingo Clauß
Kurator in der Weserburg – Museum für moderne Kunst

Ruth Horak
Autorin, Kuratorin und Lehrbeauftragte für zeitgenössische Kunst und Fotografie

Dr. Franziska Kunze
Leiterin der Sammlung Fotografie und Zeitbasierte Medien in der Pinakothek der Moderne

Dr. Christina Leber
Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Kunststiftung DZ BANK

Anja Manfredi
Künstlerin und Künstlerische Leiterin der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie

Felix Ruhöfer
Künstlerischer Leiter der basis e. V.

Christina Töpfer
Chefredakteurin der CAMERA AUSTRIA

KIT – Kunst im Tunnel

Die Kunststiftung DZ BANK fördert alle zwei Jahre eine Ausstellung im KIT – Kunst im Tunnel in Düsseldorf. Abwechselnd werden Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Umfeld der Kunstakademien Düsseldorf und Münster einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ausstellung wird jeweils von einem Katalog begleitet und die künstlerischen Positionen somit innerhalb aktueller gesellschaftlich relevanter Themen diskutiert. Wir freuen uns, mit dem KIT einen jungen und innovativen Partner für eine langfristig angelegte Kooperation gefunden zu haben.

Human Work – Junge Kunst aus Münster

Yedam Ann, Zauri Matikashvili, Jakob Schnetz und Rebecca Ramershoven, Jan Niklas Thape

28.06. – 05.10.2025

Die Künstler*innen dieser Ausstellung haben sich mit dem Menschsein in unserem von Mensch und Technik geprägten Zeitalter auf körperlicher, politischer und soziologischer Ebene auseinandergesetzt. Zeit- und Raumerfahrungen, Verdrängung und Erinnerung, Privilegien und Benachteiligungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht, der Umgang mit Krankheiten, alte und neue Arbeitswelten: Die Fotografien, Videos und Installationen thematisieren unser Leben auf unterschiedliche Weise, immer mit dem Menschen im Mittelpunkt. Denn die Arbeit der Menschen ist kein Selbstzweck. In der Ausstellung werden die damit einhergehenden Hierarchien und Beziehungen thematisiert. Wer arbeitet für wen oder was? Arbeiten Computer für uns? Arbeitet unser Körper gegen uns? Ist die Corporation unsere neue Familie? Und hat Mengele wirklich nur seine Arbeit getan?

Die Ausstellung wurde initiiert und gefördert von der DZ BANK Kunststiftung. Kuratoren: Gertrud Peters und Johannes Raimann

Städel Museum

Das Frankfurter Städel Museum und die DZ BANK verbindet eine lange Partnerschaft, die immer wieder neue Wege einer Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kultur entwickelt hat. Im Rahmen ihres 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2008 übergab die DZ BANK dem Städel Museum Frankfurt ein Konvolut aus ihrer Sammlung. Die ausgewählten Kunstwerke sind in den Besitz des Städel Museums übergegangen. Die Basis dafür bildet eine Kooperation zwischen Städel und der DZ BANK in Form einer paritätisch gehaltenen GmbH, die Eigentümerin der Kunstwerke ist und deren alleiniger Zweck die dauerhafte Überlassung der Werke an das Museum ist.

Dieses Konvolut umfasst über 200 fotografische Kunstwerke von 76 internationalen Künstlerinnen und Künstlern – darunter Richard Avedon, Sibylle Bergemann, Will McBride, Hanne Darboven, Pietro Donzelli, Gilbert & George, Nan Goldin, Andreas Gursky, Seydou Keita, Barbara Klemm, Les Levine, Robert Mapplethorpe, Boris Mikhailov, Sigmar Polke, Richard Prince, Robert Rauschenberg, Peter Roehr, Thomas Ruff, Cindy Sherman, Katharina Sieverding, Thomas Struth, Hiroshi Sugimoto und Andy Warhol. Die Auswahl wurde von Verantwortlichen aus der DZ BANK und dem Städel Museum gemeinsam getroffen; gleichzeitig ging die Zusammenarbeit in einer ebenfalls gemeinsam gegründeten GmbH auf, die von je einem Verantwortlichen aus beiden Häusern geführt wird.

Seit Februar 2012 sind diese Werke in der Gartenhalle zusammen mit Gemälden und Plastiken aus der Gegenwartskunst zu sehen. Das Konvolut bildet den Grundstock der Sammlung künstlerischer Fotografie des Städel Museums. Die DZ BANK setzt damit nicht nur ihr kulturelles Engagement fort und macht der Öffentlichkeit renommierte Werke der zeitgenössischen Kunst zugänglich. Die Übergabe der Kunstwerke bedeutete zudem einen Meilenstein auf dem Weg zum erklärten Ziel der Kunststiftung DZ BANK, fotografische Kunstwerke ebenbürtig mit Malerei, Skulptur und Installation zu präsentieren.

Aus Anlass seines 200-jährigen Jubiläums im Jahr 2015 erhielt das Frankfurter Städel Museum zudem ein großzügiges Geschenk aus der Sammlung der DZ BANK: Die Gemeinschaftsarbeit von Richard Prince (* 1949) und Cindy Sherman (* 1954) »Untitled (Richard Prince and Cindy Sherman)« aus der Serie »Double Portrait« bereichert seither die Abteilung Gegenwartskunst im Städel Museum.

Kunstprojekte

Seit 1993 lädt die Kunststiftung DZ BANK regelmäßig Künstlerinnen und Künstler ein, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DZ BANK Kunstprojekte zu entwickeln und durchzuführen. Im Prozess der Umsetzung erfahren die Teilnehmer die Gedanken und Verwerfungen der Künstlerinnen und Künstler und erleben so die Entstehung eines Kunstwerks hautnah mit.

Die Serie »Nadelstreifen« der Künstlerin Loredana Nemes von 2016/17 ist das mittlerweile achte Kunstprojekt, dem Serien von Emilie Pitoiset, Tamara Grcic, Robert Barry, Jörg Sasse, dem Künstlerduo Clegg & Guttmann, Sinje Dillenkofer und Geert Westphal vorausgingen. Die Ergebnisse der Kunstprojekte werden jeweils im Rahmen einer Ausstellung im »Kabinett« präsentiert und für die Sammlung der DZ BANK angekauft.

2023
Sandra Kranich

2016
Loredana Nemes, Nadelstreifen

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